Ligne Rosets „Togo“: der Möbelklassiker unter der Lupe
„Eine Zahnpastatube, wie ein Ofenrohr gefaltet und an beiden Enden verschlossen.“ Mit diesem - formal eher ungewohnten – Bild beschrieb der Designer Michel Ducaroy sein sagenhaftes Togo-Sofa. Diese Design-Ikone der 70er Jahre erlebt nun fast 50 Jahre nach ihrer Lancierung ein kurioses Revival: Scheinbar zufällig haben sich nämlich namhafte Modemarken verbündet, um das Sofa in ihre Lookbooks zu präsentieren. Da wäre zum Beispiel Coach mit seiner Herbst-Winter-Kollektion, wo das „Togo“ als Randfigur auftaucht, auf der das Model Hari Nef mitten in New York City balanciert. Oder der neue Katalog von Mango. Dort dient das Sofa als Kulisse, die große Sehnsucht nach Sommer macht. Oder die Website von Zara: da flätzt sich das Model Grace Hartzel in einem Camouflage-Kleid auf einem „Togo“ aus Leder. Das von Michel Ducaroy (1925-2009) für Ligne Roset entworfene „Togo“ besteht aus drei verschiedenen Schaumstoffdichten und wird in acht verschiedenen Stoffen handgefertigt. Die Lederausführung ist die am weitesten verbreitete Version, weil sie mit der Zeit eine besondere Patina annimmt. Man kann aber auch aus 899 anderen Stoff- und Lederfarben wählen. Das „Sofakissen“ wurde erstmals 1973 auf dem Salon des Arts Ménagers in Paris gezeigt. Mit seinen Shar-Pei-artigen Falten stieß das „Togo“ anfangs sowohl bei Fachleuten als auch der Öffentlichkeit auf. Dennoch gelang es Ducaroy, die Organisatoren der Messe so zu überzeugen, ihm den René-Gabriel-Preis für „innovative und demokratische Möbel“ zu verleihen. Seitdem ist das „Togo“ ein Kult-Entwurf und eines der meistverkauften Produkte von Ligne Roset. Ein Juwel, das lange nur Insidern bekannt war. Man findet es in der Lobby des „Standard Hotels“ in Hollywood oder der Villa von Lenny Kravitz in Paris. Darum wird Togo seit einigen Monaten auf verschiedene Verkaufsplattformen als „neuwertige Aussteller“, „neubezogene", „überarbeitete Artikel" oder „Vintage Design" angeboten. Wir raten zur Vorsicht, denn bei den meisten dieser Angebote handelt es sich um Fälschungen, die weder der Qualität der Materialien noch den Fertigungsansprüchen eines echten Togos entsprechen.
Michel Ducaroy zeigte das „Togo“ erstmals 1973
Die Verehrung, die der Entwurf in letzter Zeit erfährt, hat auch zu einem spürbaren Anstieg der Nachfrage auf dem Vintagemarkt geführt. „Das ‚Togo‘-Sofa ist in Mode gekommen und hat eine Aufwertung erfahren.
ein echtes togo ist nur in unseren werken in frankreich und mit unserem savoir-faire gefertigt – und das seit 1973. diese togos werden nur von autorisierten handelspartnern vertrieben.